Sehenswürdigkeiten in Baden-Württemberg

1.) Burg Hohenzollern

Die Schwäbische Alb ist bekannt für Ihre zahlreichen Schlösser und Burgen. Wahrzeichen des Zollern-Alb-Kreises ist die Burg Hohenzollern, rund 50 Kilometer südlich von der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart gelegen. Im Mittelalter war die Burg Heimstatt der Familie der Hohenzollern, eines alten deutschen Adelsgeschlechts aus dem schwäbischen Raum. Die Burg befindet sich auf etwa 855 Metern Höhe und liegt auf der Gemarkung von Bisingen, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Hechingen am Rande der Schwäbischen Alb. Errichtet wurde die Burg Hohenzollern in der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert, völlig zerstört aber bereits wieder im Jahr 1423, als Henriette von Württemberg mit den Einheiten der schwäbischen Reichsstädte gegen den Grafen der Zollern, Friedrich XII., ins Feld zog. Die Burg wurde wieder aufgebaut und diente während des 30-jährigen Krieges den Hohenzollern als Zufluchtsort, nur um gegen Ende des 18. Jahrhundert wieder zu zerfallen. Ein drittes Mal wieder aufgebaut wurde die Burg Hohenzollern von König Friedrich Wilhelm dem IV. Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute ist die Burg populäres Ausflugsziel vieler Touristen. Schätzungsweise mehr als 300.000 Besucher jährlich besteigen den Berg und genießen den Blick über die Zollernalb.

2.) Ulmer Münster

Das Ulmer Münster ist die Hauptattraktion der Donaustadt Ulm mit ihren rund 120.000 Einwohnern und zentraler Bestandteil der sehenswerten Altstadt. Mit seinen 161,53 Metern ist der Turm der evangelischen Kirche der höchste der Welt. Das Gotteshaus gehört zu den berühmtesten Beispielen gothischer Kirchenarchitektur. Es wurde jedoch erst im 19. Jahrhundert fertig gestellt. Von der Aussichtsplattform auf etwa 143 Metern Höhe erhält der Besucher einen atemberaubenden Panoramablick über Ulm und Neu-Ulm, an Tagen mit gutem Wetter und klarer Sicht, reicht dieser sogar bis zu den Alpen. Der Aufstieg erstreckt sich über 768 Stufen. Er ist beschwerlich und nur für Personen mit guter Konstitution und Ausdauer empfehlenswert. Charakteristisch für den letzten Teil des Aufstiegs sind die engen Stufe, die sich spiralförmig nach oben winden. Im Mittelalter war in der Kirche Platz für rund 20.000 Menschen, heute bietet das Münster Sitzplätze für gut 2.000 Besucher. Die Pfarrkirche, die mit 123,5 Metern Länge und knapp 50 Metern Breite beeindruckende Maße einnimmt, war zwar nie Bischofssitz oder Abtei, gehört aber längst zu den Kulturdenkmälern der Welt und spiegelt mit ihrer inneren und äußeren Erscheinung große Teile und zeitliche Abschnitte der Kunst- und Architekturgeschichte wider. Das Ulmer Münster pflegt eine große Orgeltradition. Immer neue Orgelinstrumente wurden im Laufe der Zeit entwickelt und installiert, und jedes Mal, wenn eine Orgel fertiggestellt wird – so besagen anekdotische Erzählungen – wird die größte Orgelpfeife mit gutem Ulmer Bier gefüllt und löscht bei der anschließenden Feier so den Durst der Ulmer Bürger. Und die Orgelpfeifen werden immer größer: derzeit fasst die größte davon rund 1.500 Liter.

3.) Heidelberger Schloss

Heidelberger Schloss in Baden-WürttembergDie Stadt Heidelberg ist in vielerlei Hinsicht bekannt und beliebt: sei es als langjähriger Sitz der US-Streitkräfte, als Industriestandort mit ausgezeichneter Infrastruktur oder durch ihren Charakter einer alten Universitätsstadt, in der Koryphäen wie Hegel, Jaspers, Habermas oder Bosch studiert hatten. Einen besonderen Charme übt jedoch das Heidelberger Schloss aus, das sich auf einer Anhöhe auf der südlichen Seite des Neckars über der Stadt erhebt. Der architektonische Stil des Schlosses setzt sich aus einer Mischung zusammen, die von der Gothik bis hin zur Renaissance reicht, und ist Grund dafür dass die Ruine zu den berühmtesten Bauwerken Deutschlands zählt und zu den international bekanntesten und am meisten besuchten touristischen Attraktionen des Landes gehört. Das Schloss und seine angeschlossenen Gärten wurden in ihrer Historie einige Male zerstört und wieder aufgebaut, so zum Beispiel als Folge des 30-jährigen Krieges und des Pfälzischen Erbfolgekriegs 1688-1697. Auch wurde es im 18. Jahrhundert als Art Steinbruch missbraucht, indem seine Bausteine zur Errichtung von Wohnhäusern in Heidelberg verwendet wurden. Heute dient das Heidelberger Schloss häufig als Ort für Veranstaltungen jeglicher Art, seien es Bankette, Bälle, Theateraufführungen oder andere Anlässe. Ein besonderes Highlight im Sommer eines jeden Jahres ist das Schloss-Festival, bei dem der Burghof zum Schauplatz für Open Air Musicals, Opern und klassische Konzerte wird.

4.) Hockenheimring

Für Automobilsportfreunde in Deutschland ist der Besuch des Hockenheimrings ein Muss. Wie der Name bereits vermuten lässt, liegt die Rennstrecke in der Nähe von Hockenheim, einer Gemeinde in Baden-Württemberg, die gut 20.000 Einwohner zählt und zudem für ihre Weinhäuser bekannt ist. Ursprünglich wurde der Hockenheimring im Jahr 1932 als Alternative zum damaligen Wildpark-Circuit in Karlsruhe angelegt, der jedoch alsbald von offizieller Seite aufgelöst wurde. Er diente mitunter als Teststrecke für Mercedes-Benz und die Auto-Union. Zwischen 1938 und 1947 wurde der Hockenheimring in Kurpfalzring umbenannt, um dann wieder seinen alten Namen zurückzuerhalten. Zu Beginn betrug die Strecke etwa acht Kilometer mit zwei lang gezogenen Geraden und einem U-Turn in Hockenheim selbst. Nach 1965, als die Autobahn A6 den Ort von der Rennstrecke trennte, wurde ein neues Stadion errichtet, das so genannte Motodrom. Die Piste musste mehrmals durch Schikanen und Leitplanken entschärft werden, nachdem es 1968, 1972 und 1980 zu zwei tödliche Unfällen kam. Auch die Streckenlänge musste verkürzt werden, als man den Hockenheimring als Formel-1-Strecke zu verlieren drohte. Heute sehen 120.000 Zuschauer auf enormen Tribünen entlang dem gewaltigen Komplex das inzwischen legendäre Formel-1-Rennen, das in Hockenheim zum ersten Mal 1970 ausgetragen wurde. Und bis 2018 zunächst sollen weitere Grand-Prix-Racings folgen. Aufgrund seiner Lage und Kapazität ist der Hockenheimring immer wieder auch Veranstaltungsort für Open Air Konzerte verschiedener Größen aus der Musikszene.

5.) Neues Schloss (Stuttgart)

Heidelberger Schloss in Baden-WürttembergDas Neue Schloss Stuttgart beschließt den südlichen Teil des Schlossplatzes im Zentrum der Landeshauptstadt. Seine spätbarocke Bauweise bietet einen imposanten Anblick. Im 18. Und frühen 19. Jahrhundert war der prunkvolle Palast Sitz der württembergischen König. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Neue Schloss von den Bombern der alliierten Truppen fast völlig zerstört und erst zwischen 1958 und 1964 wieder aufgebaut. In diesem Zuge ist auch das Innere des Schlosses restauriert worden und wurde eine Zeit lang vom baden-württembergischen Landesparlament genutzt. Heute beheimatet es das Landesministerium für Finanzen und Bildung. Eine öffentliche Besichtigung ist nur auf gesonderte Vereinbarung möglich. Für Konzerte, Vorträge und Tagungen steht der berühmte „Weiße Saal“ zur Verfügung. Wer das Neue Schloss Stuttgart aus der Nähe betrachten möchte, reist am besten mit der Bahn an. Vom Stuttgarter Hauptbahnhof sind es nämlich zum Schlosslatz nur ein paar Schritte durch die Fußgängerzone.